Shakuhachi Tagebuch Projekt; Beginn 10/2020
Das traditionelle japanische „Shakuhachi-Notenheft“, welches von den Lehrenden individuell und eigens für die jeweilige Schülerin / den jeweiligen Schüler per Hand angefertigt wird.
Die Shakuhachi ist eine einteilige, japanische Bambusflöte. Jede Flöte ist handgefertigt und innen weitestgehend unbehandelt, sodass kein Instrument dem anderen gleicht und es keine identische Tonation gibt. Ihr Klang funktioniert wie ein Spiegel der inneren Befindlichkeit des „Hier und Jetzt“. Im 14./15. Jahrhundertt wurden die meisten japanischen Künstler stark vom Zen-Buddhismus beeinflusst und dies wirkte sich auch auf das Spiel der Shakuhachi aus.
Meine Absicht ist es, das Hervorbringen von Atemgeräuschen und Tönen, das Dehnen von Klang, das Bewegen von Luft, die Qualität von Stille und Hörbarkeit in das Entstehen von Zeichnungen zu transponieren und diese in Tagebuchform festzuhalten.
Die Entscheidung für die einfache Skizze in Form eines Tagebuchs entspricht der nur im privaten stattfindenden und nicht auf Ausstellungen angelegte Auseinandersetzung mit den inneren Prozessen beim Shakuhachispiel und Zeichnen.
Das Unkorrigierbare – der Ausdruck des Moments – Rhythmus,Wiederholungen, Asymetrie
Die Formen und Linien wachsen vermeintlich aus der Fantasie und beginnen dann ihre eigene
Kraft zu entwickeln – Erscheinungen an der Schnittstelle zwischen innerer und äußerer Welt.
"o.t.", Collage/Graphit, 150 x190 cm, 2015
"o.t.", Collage/Graphit, 100 x 80 cm, 2014
Zusammenarbeit im Bereich der Zeichnung als Resonanz mit Hiroyo Kitao
Arbeitstitel "Resonance signs - inside and outside" ⓒ
Die Resonanz entsteht als Resonanz auf die Bewegung im Körper (inside) oder als Resonanz
auf Räume oder Formen im Raum (outside). Die Resonanz wird durch Bewegung, Licht, Luft und
reale Linien auf den Wänden und dem Boden erfahrbar/sichtbar.
Durch den Dialog zwischen unterschiedlich Wahrgenommenem und individuell transformiertem Ausdruck
kommt es zu einer Resonanzpotenzierung.
Hiroyo Kitao mit Shintai Gotai/Körpergeschehenⓒ, http://www.nsknet/hiroyokitao.jp, und ich,
entwickeln eine Performance, in welcher diese besondere Art des modernen, japanischen Tanzes und
meine zeichnerische Arbeit zusammenfließen.
Der Dialog zwischen Fläche und Linie, zwischen Linie und Bewegung im Raum ist zentrales Thema
in meiner Arbeit, so auch schon in Installationen mit Zeichnungen, die direkt auf die Wand der Räume
vorgenommen wurde. http://www.lydia-koch.de/installationen_cage02.html
Das erste Ergebnis unserer Zusammenarbeit
in meinem Atelier im Oktober 2014